
„Lesen ist ein grenzenloses Abenteuer der Kindheit.“
Astrid Lindgren
Welch fantastische Abenteuer haben wir schon erlebt, seit wir Kinder haben, denen wir Kinderbücher vorlesen dürfen! Wir haben spannende Kriminalfälle aufgeklärt, die Welt mit den Augen kleiner Hexen, kleiner Wassermänner und kleiner Gespenster gesehen, über die Streiche eines strohblonden Jungen aus Schweden herzlich gelacht und in einem Internat für angehende Zauberer magische Momente erlebt. Wir waren fast ein wenig traurig, als unsere Große uns eines Tages erklärte, dass wir ihr von nun an nicht mehr vorzulesen bräuchten.
Es gibt so viele schöne Kinder- und Jugendbücher, dass auch sie an dieser Stelle gewürdigt werden sollen. Ich fange bewusst mit einigen Klassikern an, weil sie so zeitlos schön sind. Und weil sie so viele Gelegenheiten bieten, miteinander ins Gespräch zu kommen, vor allem auch über Wörter und Formulierungen, die uns und unseren Kindern heute nicht mehr so geläufig oder gänzlich fremd sind.
Viel Spaß beim Lesen – und Vorlesen!
Paul Maar: Eine Woche voller Samstage

Wir haben sie alle gelesen, hintereinander weg, und wir haben sie alle geliebt. Alle sieben Bände von Paul Maars fabelhafter Sams-Reihe, weil die Geschichten spannend und lustig sind und ganz schön verrückt und auf sehr charmante Weise vermitteln, dass das Leben so leicht sein könnte, wenn wir (Erwachsene) es uns (und anderen) nicht immer so schwer machen würden. Das Sams ist ein merkwürdiges Wesen. Nicht Mensch, nicht Tier – ein Sams eben – mit feuerroten Haaren, einer Rüsselnase und blauen Punkten im Gesicht. Wunschpunkte! Vor allem aber ist es furchtlos, frech und verfressen, kann wunderbar reimen, rechnen wie ein Weltmeister und fantastische Geschichten erzählen. Genau der richtige Freund für den ängstlichen, schüchternen, unbeholfenen Bruno Taschenbier, dessen stilles Junggesellendasein der Rotschopf gehörig aufmischt. Das Sams wächst Herrn Taschenbier dennoch ans Herz. Ihm und der ganzen Familie Taschenbier, denn im Laufe der Reihe kommen noch Frau Taschenbier, Sohn Taschenbier, Schwiegertochter Taschenbier, Enkeltochter Taschenbier und Onkel Alwin aus Australien hinzu. Großartig geschrieben von dem großartigen Wortkünstler Paul Maar, der sich mit dem Sams offenbar auch selbst einen Wunsch erfüllt hat. Den Wunsch, hemmungslos zu reimen, ohne Sinn und Verstand, einfach aus Freude am Spiel mit der Sprache.
Paul Maar: Eine Woche voller Samstage, Oetinger, 13 Euro (Hardcover), erstmals erschienen im Jahr 1973 und somit auch schon 50 Jahre alt, aber erfrischend jung geblieben.
Weitere Sams-Bände:
Am Samstag kam das Sams zurück
Neue Punkte für das Sams
Ein Sams für Martin Taschenbier
Sams in Gefahr
Onkel Alwin und das Sams
Sams im Glück
Wenn du mehr über Paul Maar und seinen Lebensweg wissen willst, bist du hier richtig.